Prüfverfahren für Mauerwerk - Bestimmung der Haftscherfestigkeit
Leitung: | Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Lohaus |
Team: | Dr.-Ing. Holger Höveling, Dr.-Ing. Thomas Steinborn |
Jahr: | 2005 |
Förderung: | Deutsches Institut für Bautechnik |
Ist abgeschlossen: | ja |
Nach DIN 1053-1 ist die Haftscherfestigkeit von Mauermörteln (ßHS,DIN) gem. DIN 18555-5 an Prüfkörpern (Zweisteinkörper) aus Referenzsteinen DIN 106-KS 12-2,0-NF zu bestimmen. Die so ermittelte und mit einem Prüffaktor belegte Haftscherfestigkeit bildet u.a. die Grundlage für die Bemessung von Mauerwerk auf Biegung und Schub. Die harmonisierte Norm für Mauermörtel DIN EN 998-2 sieht die Prüfung der Haftscherfestigkeit nach DIN EN 1052-3 (ßHS,EN) vor. Diese Norm geht von einem grundsätzlich anderen Prüfverfahren unter Einbeziehung unterschiedlich hoher Vorlasten senkrecht zur Lagerfuge aus, bei dem auch der Prüfkörper (Dreisteinkörper bzw. geteilter Dreisteinkörper) gegenüber dem bisher in Deutschland üblichen geändert worden ist. Die Prüfung kann auch an Körpern aus anderen Mauersteinen als Referenzsteinen durchgeführt werden. DIN EN 1052-3 wurde seit ihrer Entstehung mehrfach überarbeitet mit der Folge, dass Ergebnisse begleitender Untersuchungen zur Korrelation der Ergebnisse nach beiden Prüfnormen nur bedingt verwendbar sind. In der Anwendungsnorm DIN V 20000-412 für Mauermörtel nach DIN EN 998-2 und in der Restnorm DIN V 18580 sind Zusammenhänge zwischen den nach beiden oben genannten Normen ermittelten Verbundfestigkeiten (Haftscherfestigkeiten) erkennbar. Über diese Abhängigkeiten liegen jedoch nur Ergebnisse aus zwei Forschungsarbeiten vor, die nicht alle möglichen Stein-Mörtel-Kombinationen erfassen und zudem andere Zusammenhänge erkennen lassen. Ziel des Forschungsvorhaben ist, durch ergänzende Untersuchungen an Prüfkörpern aus Referenzsteinen und verschiedenen Mauermörteln die noch vorhandenen Lücken hinsichtlich der nach den beiden Prüfverfahren ermittelten Haftscherfestigkeiten zu schließen und den genannten Zusammenhang zu überprüfen.