Institut für Baustoffe Forschung Forschungsprojekte
Betone mit kleinem Größtkorn und großem Anwendungsspektrum - Feinbetone mit Flugasche

Betone mit kleinem Größtkorn und großem Anwendungsspektrum - Feinbetone mit Flugasche

Led by:  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Lohaus
Team:  Dr.-Ing. Jens Uwe Pott
Year:  2003
Funding:  VGB-Forschungsstiftung
Is Finished:  yes

In weiten Teilen Deutschlands kommt es aufgrund der natürlichen Verteilung von Kies und Sand zur Produktion erheblicher Mengen an Überschusssanden. Daher sind in der Vergangenheit wiederholt Untersuchungen an sandreichen Betonen vorgenommen worden. Hohe w/z-Werte, ausgeprägte Schwinderscheinungen und das Abweichen von den zulässigen Sieblinien der alten Norm haben jedoch eine Nutzung dieser Betone ökonomisch und baupraktisch unrentabel gemacht. Mit den erheblichen Fortschritten in der betontechnologischen Forschung und Entwicklung der zurückliegenden Jahre kann heute von grundsätzlich anderen Ausgangsbedingungen ausgegangen werden. Es ist konsequent, die sich bei speziellen Hochleistungsbetonen abzeichnende Tendenz zu weicheren Frischbetonkonsistenzen und der Verwendung von höheren Mehlkornanteilen und kleinerem Größtkorn auch auf breitere Marktsegmente zu übertragen.

Dazu wurden Feinbetone mit einem Zementgehalt von 270 kg/m³ und hohen Flugaschegehalten bis 180 kg/m³ entwickelt. Dieser Ansatz erwies sich als zielführend. Die bislang entwickelten Rezepturen waren für Bauteile in schwach bis mäßig aggressiven Umgebungsbedingungen geeignet (z.B. XC 4, XD 1, XS 1, XA 1, XF 1 und XF 3). Durch eine leichte Erhöhung des Zementgehaltes um ca. 20 kg/m³ können die entwickelten Betone auch für die Expositionsklassen XD 2, XS 2 und XA 2 (w/zeq-Wert = 0,5) verwendet werden. Schon damit kann ein nicht unerheblicher Teil der allgemein anfallenden Betonieraufgaben unter Ausnutzung der beschriebenen Verarbeitungsvorteile mit flugaschereichen Feinbetonen durchgeführt werden. Zur umfassenden Beschreibung des Eigenschaftsprofils dieser Betone, sowie zur Erschließung weiterer Anwendungsbereiche, z. B. im Industriebau, sind noch vertiefte Untersuchungen erforderlich. Daher ist bereits ein weiterführendes Forschungsvorhaben, das auf den vorliegenden Ergebnissen aufbaut, in Vorbereitung.